„Eigentlich ist nichts außergewöhnlich an dieser Insel“, schrieb vor gut 40 Jahren Manfred Sack, damals ZEIT-Redakteur und einer der bedeutendsten deutschen Architekturkritiker. „Sie ist nicht die größte, nicht die kleinste, weder die dramatischste noch die verlassenste. (…) Was also ist es, das Bornholm die Aura des Besonderen gibt? Was veranlasst Dänen, Schweden und Deutsche, die Insel im Sommer scharenweise zu besuchen und den langen Rest des Jahres über als ein Paradies zu bejubeln? Es sind, vermutlich, nicht zuletzt die Diminutive, die hier im Gewand von Superlativen auftreten oder so tun: eine Insel voller kleiner Sachen. (…) Vor allem aber: Die Inselbewohner behaupten das Idyll als Lebensform. (…) Bornholm ist der Beweis einer Art Gegenexistenz zur modernen Industriewelt.“ (aus: Fritz Dressler, Bornholmer Bilder. Mit Texten von Manfred Sack. Verlag J.H. Schmalfeldt; Bremen, 1978. Fritz Dressler ist ein renommierter dt. Fotograf; er lebt in Worpswede.)